Einsparpotenzial – Mittel und Wege die Stromkosten im Haushalt zu senken

11. Apr. 2016 von Gast

Sonnenblume: Symbol der erneuerbaren Energie und des ÖkostromsUnsere Welt wird von Tag zu Tag technisierter. Zu Hause, im Büro und in unserer Freizeit sind wir von Geräten und Maschinen umgeben, die nur funktionieren, indem sie Strom aus der Steckdose beziehen. Kommt der Strom aus konventionellen Kohle- und Atomkraftwerken, schadet der hohe Stromverbrauch des Einzelnen unserer Umwelt. Viele Stromverbraucher möchten heute jedoch mehr Verantwortung für die Umwelt übernehmen als je zuvor. Welche Mittel und Wege es hierfür gibt und wie jeder unserer Umwelt einen kleinen Teil zurückgeben kann, lesen Sie hier.

1. Der Wechsel zu einem Ökostromanbieter

Durch den Wechsel zu einem Ökostromanbieter kann man der Umwelt schon viel Gutes tun. Denn Ökostrom kommt nicht aus Kohle- und Atomkraftwerken, sondern wird aus Wind-, Sonnen- oder Wasserenergie gewonnen. Die Angst, dass man für Ökostrom tief in die Tasche greifen muss, ist heute anders als früher meist unbegründet. Laut dem Verbraucherportal Verivox ist Ökostrom in der Regel deutlich billiger als der Strom aus dem Standardtarif lokaler Stromanbieter. Wer es ganz genau nimmt, wechselt vielleicht sogar zu einem Anbieter von „Echtem Ökostrom“, wie Lichtblick, Greenpeace Energy oder EWS Schönau. Hier wird nicht nur Energie aus regenerativen Rohstoffen erzeugt, sondern es besteht auch keinerlei Verbindung dieser Anbieter zur Atomlobby und ein Teil der eingenommenen Stromkosten wird in die Förderung von Neuanlagen investiert.

2. Strom selber erzeugen

Wem es nicht nur um den Schutz der Umwelt geht, sondern bevorzugt um das Sparen von Stromkosten (die natürlich auch bei Ökostrom noch anfallen) und einer gewissen Unabhängigkeit von seinem Stromanbieter, der überlegt sich vielleicht auch, seinen Strom selbst zu erzeugen.

  • Fotovoltaikanlagen (PV-Anlagen):
    Durch ein großes Solarpaneel oder mehrere kleine Paneele auf dem Dach kann jeder Hausbesitzer mit Hilfe der Sonnenenergie einfach Strom für den eigenen Haushalt erzeugen. Voraussetzung ist natürlich, dass sich der Standort auch hierfür lohnt. Ist zu wenig Licht vorhanden, wird man auf Dauer mit diesem System nicht glücklich. Nachteil ist hier, dass der erzeugte Strom auch direkt verbraucht werden muss. Wird zu viel produziert, besteht jedoch die Möglichkeit, das Zuviel an Strom ins öffentliche Stromnetz einzuspeisen (dafür erhält man in der Regel eine Einspeisevergütung) oder den Betrieb einer Wärmepumpe in Erwägung zu ziehen. Diese bezieht Wärme aus der Außenluft oder dem Boden und kann dadurch zum Beispiel zum Betrieb der Hausheizung genutzt werden. Eine Alternative ist hier auch die Speicherung des überschüssigen Stroms in einer Batterie.
  • Mini-Blockheizkraftwerke: Wer ein eigenes Haus besitzt, kann auch mit der Installation einer Mikro-KWK-Anlage im Keller liebäugeln. Diese erzeugt, wird sie mit unterschiedlichen Brennstoffen wie Öl, Gas oder Holzpellets gefüttert, Energie (Wärme und Strom) für den Haushalt.

3. Strom sparen

Natürlich ist nicht jeder hierzulande Besitzer eines Eigenheims. Aber auch in Mietwohnungen kann ordentlich Strom gespart werden. Diese Tipps sind sicherlich altbekannt, man kann sie jedoch nicht häufig genug an den Mann oder die Frau bringen.

  • Achten Sie beim Kauf von Elektrogeräten auf die Energieeffizienzklasse. Je höher diese ausfällt, desto weniger Strom verbrauchen Geräte wie Kühlschränke oder Geschirrspüler. Mit A+, A++ und A+++ fährt man hier sicher.
  • Vermeiden Sie den Stand-By Betrieb von Elektrogeräten. Was nicht gebraucht wird, schaltet man lieber gänzlich ab.
  • Kühle Getränke sind schön und gekühlte Lebensmittel halten sich länger. Man muss es jedoch mit der Kühlung sicherlich nicht übertreiben. Kühlschränke verbrauchen weniger Strom, wenn sie nur auf sechs bis sieben Grad Celsius heruntergekühlt werden.
  • Waschen Sie nur, wenn Sie Ihre Waschmaschine auch wirklich voll bekommen. Wenn Sie Hygienespüler verwenden, können Sie auf Vor- und Kochwäsche verzichten.
  • Lassen Sie nicht den ganzen Tag das Fenster offen stehen, sondern beschränken Sie sich auf kurzzeitiges Stoßlüften.
  • Manchmal reicht anstatt einer voll aufgedrehten Heizung auch einfach ein dickerer Pulli.

Es gibt viele Mittel und Wege, den eigenen Stromverbrauch und die dazugehörigen Kosten zu senken. Im selben Zuge tut man nicht nur sich und seinem Geldbeutel etwas Gutes, sondern auch der Umwelt. Welcher Weg genommen wird, liegt also in der Hand von jedem Einzelnen.

Die Autorin:
Sarah Thiele ist Redakteurin beim Verbraucherportal Vergleich.org und beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit den Themen Gesundheit und Umwelt.


Bildnachweise:
Sonnenblume, Foto von M.Schuppich/dollarphotoclub, Rechteinhaberin ist die Autorin

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