Effizienzhaus 40

Beste Klasse

Standort: Wuppertal

Baujahr: 2014

Nutzung: Wohnhaus

Sieht aus wie jedes Haus - hat aber höhere energetische Qualität

Effizienzhaus 40-Neubau

Maßnahme: Neubau

Tätigkeiten: Seitens der Bauherrenschaft kam die Anfrage, ein Passivhaus auf dem bereits erworbenen Grundstück zu bauen.  Ein Vorentwurf war vorhanden.  Auf Grund der Lage an einem Nordhang und der fast zwangsläufigen Orientierung zum Garten hin, war jedoch schnell klar, dass ein Passivhaus hier nicht möglich sein würde.  Man konnte sich auf ein KfW-Effizienzhaus 40 einigen, was von der baulichen Qualität und dem zu erwartenden Wohnkomfort einem Passivhaus entspricht.  Durch das Fehlen ausreichender solarer Gewinne würde jedoch eine Beheizung mit der Luft nicht ausreichen, so dass ein Wasser-basiertes Heizsystem zu installieren sein würde. In enger Zusammenarbeit mit der Architektin konnte so ein Haus geplant werden, das nicht nur den KfW-Förderkredit bekommen konnte, sondern auch die hohen Ansprüche der Bauherrenschaft zufrieden stellte.

  • Beratung der Architektin und der Bauherren über Anpassungen am Entwurf und fortschreitenden Plänen, um eine möglichst hohe Energieeffizienz zu erreichen
  • Ein grundlegendes Energiekonzept erstellen
  • Bestätigung des zu erreichenden energetischen Niveaus „Effizienzhaus 40“ als energetischer Sachverständiger auf dem KfW-Formular „Bestätigung zum Antrag“
  • Den Wärmeschutznachweis zum Bauantrag erstellen
  • Lüftungskonzept erstellen
  • Beurteilung, Berechnung und detaillierter Nachweis der Wärmebrücken; Vorschläge zur Minimierung mit der Architektin besprechen
  • Überschlägige Auslegung der Heizanlage unter Einbezug erneuerbarer Energiequellen und Optimierung des Nutzungsgrads
  • Auslegung des Heizsystems und Parameter für den Heizungsbauer vorgeben (raumweise Heizlastberechnung, Vorgaben zum Heizsystem machen)
  • Auslegung der Lüftungsanlage und Parameter für den Lüftungsanlagenbauer vorgeben
  • Bei der Angebotsauswertung und Beurteilung von Angeboten hinsichtlich der Konformität mit den energetischen Anforderungen unterstützen
  • Bauherren und Bauausführende in Bezug auf die energetisch relevanten Details (z.B. Wärmebrücken, Luftdichtheit) während der Ausführungsphase beraten
  • Energetisch relevante Maßnahmen und eingesetzte Materialien auf der Baustelle kontrollieren
  • Installatöre bei der Einregulierung der Heizung und Lüftungsanlage begleiten sowie Überprüfung der Protokolle zur Einregulierung
  • Zwei Luftdichtheitstests durchführen
  • Das tatsächlich erreichte energetische Niveau berechnen
  • richtige Umsetzung auf dem KfW-Formular „Bestätigung nach Durchführung“ bestätigen
  • Energieausweis erstellen

Ergebnisse: Es mangelte der Architektin vor der Umsetzung dieses Objekts an Erfahrung mit dem Bau höchst Energie-effizienter Gebäude.  Die Lernkurve war dementsprechend steil.  Mittlerweile ist nicht nur das Haus ein hervorragendes Beispiel für heutzeitiges Bauen und Wohnen, sondern auch die Architektin gut gerüstet für kommende Projekte. Es konnten Bauweisen gefunden werden, die sämtliche Anforderungen erfüllten.  Die Robustheit der Klinkerfassade war ein Anliegen der Architektin, der Aufbau mit gedämmten Ziegelsteinen und einer zusätzlichen Mineralwolle-Dämmschicht führte zu Wärmedurchgangs-Werten der Wände von U = 0,13 W/m²K.  Mit ca. 49 cm sind diese Wände dennoch nicht dicker als die im klassisch gebauten Massivbau.  Ähnlich wurden alle Bauteile im Passivhaus-üblichen Standard mit U-Werten unter 0,15 W/m²K ausgeführt.  Die Wärmebrückenfreiheit wurde geplant und nachgewiesen,  Die großen Fenster mit U-Werten unter 0,8 W/m²K lassen das Licht hinein und den Blick hinaus.  Dennoch kann der Raum bis direkt vor die Fenster genutzt werden, weil kein kalter Zug entsteht. Als Heizung wurde eine Fußbodenheizung eingebaut, die mit Erdwärme über eine Wärmepumpe versorgt wird.  Für die Wärmepumpe wird vorrangig selbst erzeugter Strom aus der PV-Anlage genutzt.  Im Sommer werden die Überschüsse des Fotovoltaik-Stroms ins öffentliche Netz eingespeist. Effizienzhaus-40-Energieausweis   Der Endenergiebedarf des Gebäudes beträgt 10 kWh/m²a, der Primärenergiebedarf ist 25 kWh/m²a.  Damit fällt das Haus in die Effizienzklasse A+.

Ingenieurbüro Matthaei
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